Mittwoch, 5. Dezember 2012

Tickende Zeitbombe Pflegefall, inklusiv Gratis-Studie zum download


Tickende Zeitbombe Pflegefall


Die Zeitbombe Pflege tickt – und insbesondere bei Frauen gibt es große Wissenslücken über den Bedarf an privater Absicherung des Pflegefallrisikos, da die gesetzliche Absicherung nur lückenhaft ist. Dies zeigt eine Studie der R+V Krankenversicherung, die über die Volksbanken und Raiffeisenbanken aktiv für die geplante eigene geförderte Pflegezusatz-Versicherung (Pflege-Bahr) beraten und werben will.
Insbesondere Frauen müssen wegen der höheren Lebenserwartung damit rechnen, zum Pflegefall zu werden. Die Die privaten Pflegezusatz-Versicherungen als Ergänzung der sozialen Pflegeversicherung (SPV) und privaten Pflegepflicht-Versicherung (PPV) decken mit den bislang knapp 1,9 Millionen abgeschlossenen Verträgen allerdings nur einen Bruchteil der bestehenden Risiken ab.
Mit dem staatlich geförderten Pflege-Bahr, der ab Anfang 2013 abgeschlossen werden kann (VersicherungsJournal 1.11.2012), will die Bundesregierung die Menschen zur Eigenvorsorge animieren.

Pflege-Thema mit großer Sprengkraft

„Das Thema Pflege ist eine tickende Zeitbombe und hat genauso große Sprengkraft wie das viel diskutierte Thema Altersarmut“, sagte Tillmann Lukosch, Vorstandsmitglied der R+V Krankenversicherung, gestern vor der Presse in Berlin.
Tillmann Lukosch (Bild: Brüss)
Tillmann Lukosch (Bild: Brüss)
Man werde mit einem förderfähigen Produkt im ersten Halbjahr 2013 auf den Markt kommen. Dass man noch nicht am 2. Januar in den geförderten Pflegemarkt gehe, begründete er am Rande der Pressekonferenz gegenüber dem VersicherungsJournal mit den Umstellungsarbeiten auf Unisex-Tarife.

Viele kennen den Teilkostencharakter der SPV nicht

Im Auftrag von R+V hat das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) in einer repräsentativen Umfrage insbesondere die Pflegeleistungen und Pflegeerfahrungen von Frauen untersucht. Nach den amtlichen Prognosen wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit etwa 2,1 Millionen (darunter 1,4 Millionen Frauen) bis zum Jahr 2030 auf 3,4 Millionen (2,2 Millionen Frauen) ansteigen.
Entwicklung Pflegebedürftiger (Quelle: R+V)
Zum Vergrößern Bild klicken (Quelle: R+V)
IfD-Geschäftsführerin Professorin Dr. Renate Köcher, gleichzeitig auch Schirmherrin der R+V-Initiative „Weil Zukunft Pflege braucht“, wies darauf hin, dass viele Bundesbürger sich gar nicht im Klaren darüber seien, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur eine Teilkaskoversicherung ist.
Renate Köcher (Bild: Brüss)
Renate Köcher (Bild: Brüss)
Bei der gezielten Befragung von Frauen, die davon ausgehen, dass im Pflegefall Kosten auf sie zukommen, waren 42 Prozent der Ansicht, dass die gesetzliche Pflegeversicherung die Kosten abdeckt. Immerhin glaubt jeweils rund ein Drittel, dass man wegen der Pflege auf Ersparnisse werde zurückgreifen müssen (34 Prozent) und/oder dass man sich finanziell einschränken müsse (32 Prozent).
Vorstellungen von der Abdeckung der zusätzlichen Kosten (Quelle: R+V)
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GroßeSorge bei Frauen

Cover R+V-Studie
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Lukosch machte deutlich, dass auch der Pflege-Bahr nur zu einer weiteren Teilabsicherung führen werde. Der Pflege-Bahr soll bei Pflegestufe III mindestens 600 Euro im Monat leisten.
Die durchschnittlichen stationären Pflegekosten in Stufe III liegen aber bei 3.250 Euro. Davon übernehmen die gesetzlichen Pflegekassen 1.550 Euro. Die eigentliche Deckungslücke erreicht damit monatlich 1.700 Euro.
Der R+V-Vorstand sagte, die Sorge vor finanziellen Belastungen sei bei Frauen, die in der Regel auch noch geringe Rentenansprüche haben, besonders groß. 84 Prozent hielten eine private Vorsorge im Pflegefall für wichtig oder sehr wichtig.
Aber nur 14 Prozent der befragten Bürger wollten auch eine private Pflegezusatz-Versicherung abschließen. Und 57 Prozent von ihnen seien bereit, dafür mehr als 25 Euro monatliche auszugeben. Lukosch hofft, dass sich insbesondere jungen Menschen für den Pflege-Bahr entscheiden.

Es muss viel Aufklärungsbedarf geleistet werden

Mit einem Eigenbeitrag von 15 Euro im Monat (beim Pflege-Bahr zehn Euro im Monat und fünf Euro staatlicher Zuschuss) könnte ein 30-Jähriger ein Pflegetagegeld von etwa 900 Euro absichern, wie private Pflegezusatztarife der R+V zeigen.
Noch fehle insgesamt der entscheidende Impuls, tatsächlich vorzusorgen. Deshalb müsse jetzt viel Aufklärungsbedarf geleistet werden, sagte Lukosch. Die Studie steht als 12-seitiges PDF-Dokument zum Download bereit.

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